1941 hatte die Mustermesse ihr 25-jähriges Jubiläum und sollte sogar während des 2. Weltkrieges stattfinden, der in Europa in vollem Gange war. Sämtliche führende Schweizer Unternehmen waren mit Ausstellungsständen vertreten und die Besucherzahlen hatten sich zu 1939 bereits verdoppelt. Der Mut und Patriotismus der Bevölkerung sollte gefestigt werden: Ganz im Sinne des ursprünglichen Entstehungsgedankens von 1916 wollte man mit den Veranstaltungen die Kraft der Gemeinschaft und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten schüren. Industrie, Handel und die Qualität der nationalen Produkte waren das zentrale Thema. Inzwischen wurden auch Besucher zugelassen, die nicht unbedingt grosse Kaufkraft- oder Handelsinteresse aufwiesen. Wie geplant waren auch jede Menge ausländische Gäste vertreten. Sogar die amerikanische Presse berichteten daheim über die berühmte Muba.
Bei den Konstruktionen der neuen Messehallen von 1942 setzte man gekonnt den Sachverstand der schweizerischen Baukunde ein. Nach einer neuartigen Methode verleimte man hunderte von Holzlatten mittels Kunstharz zu riesigen Blöcken. Diese waren extrem belastbar und stabil. Wie die Gräten eines riesigen Fisches wurden sie nacheinander Stück für Stück in Position gebracht und zu einer gigantischen tragenden Konstruktion zusammengefügt. Auch hierbei stellten die Schweizer wieder ihren Sinn für Präzision und gemeinschaftliche Kraft unter Beweis. Denn die Stadt Basel war seit jeher ideal als Industrie- und Handelszentrum und dem wollte man noch zusätzlich Nachdruck verleihen. Schon damals war Basel mit seinem Handelshafen für die Schweizer so etwas wie das Tor zur Welt. Von dort aus exportierte man in ferne Länder wie beispielsweise Argentinien, Brasilien oder die USA.
Massnamen gegen die Arbeitslosigkeit
1944 wurden auf dem Messegelände viele Arbeiter sinnstiftenderweise damit beschäftigt, riesige Holzhallen aus dem Boden zu stampfen. Besonderen Wert legte man auf eine dezentralisierte Initiative des gesamten Projektes. Es sollte ein gemeinschaftliches Werk der Gemeinden und Kantone sein und keinem staatlich gesteuerten Auftrag zugrundeliegen.
Einen besonders hohen Stellenwert hatten seinerzeit auch die handwerklichen Erzeugnisse der Kunst und des Kunsthandwerks. Bildhauer, Maler und Handwerker waren wesentliche Bestandteile der Muba-DNA und im Dienste der Aussenwirkung. Man wollte die Produktion ankurbeln und dabei aktiv für einen insgesamt höheren Absatz sorgen, sowohl im In- als auch im Ausland. Es wurde eine regelrechte wirtschaftliche Renaissance propagiert. Man arbeitete bereits an Plänen für die Nachkriegszeit.
Der Fremdenverkehr und die internationalen Beziehungen sollten ermöglicht werden, dafür mussten Strassen, Eisenbahnnetze und neue Flughäfen her. Man wollte quasi proaktiv gegen eine drohende Nachkriegsdepression vorgehen.