In den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern wurde das Publikum immer mehr aktiv mit einbezogen. Es gab erste Fernsehliveshows mit Interviews. Gäste wurden befragt und Technikinteressierte konnten Maschinen oder Steuereinheiten sogar selbst bedienen. Man konnte hautnah in Tätigkeitsbereiche verschiedenster Berufszweige hineinschnuppern. Immer wieder waren Schmuck und Mode-Accessoires vertreten. Der Charakter der verschiedenen Einzelbereiche wurde immer ausgeprägter. 1977 war auch die Frauenbewegung auf der Muba ein grosses Thema und es wurden im Allgemeinen erste grosse Schritte in Richtung Emanzipationen unternommen.
Die bunten Achtziger
In den Achtzigern hatten sich viele daran gewöhnt, die Muba regelmässig zu besuchen. Man wollte andere Menschen treffen, etwas Neues sehen und vielleicht auch kaufen und gleich mitnehmen oder wenigsten darüber informiert werden, was es Neues zu kaufen gab. Man war generell interessiert, ob es auch vielleicht aus dem Ausland Spannendes zu entdecken gab. Es bestand eine grundsätzliche Neugier, aber besonders die elsässischen Handwerker sorgten seinerzeit in den Achtzigern für reges Interesse.
Die Muba in dieser Zeit hatte eine ganz eigene Atmosphäre. Viele waren auf der Suche nach schönen und praktischen Dingen, die sie im eigenen Haushalt und den Wohnungen verwenden konnten, unter anderem Möbel und Geräte. Bei aller Sparsamkeit wollte man sich auch trotzdem etwas gönnen. Im Prinzip war die Menge und Vielfalt des Angebots enorm. Einige kamen, um einfach alles zu sehen. Viele nahmen die Muba-Tage auch als Gelegenheit, einen Ausflug mit der ganzen Familie zu machen. Das Angebot war so gross, das man sich regelrecht vorbereiten musste. Es war wirklich für jeden etwas dabei: für Jung und Alt, für Mann und Frau. Und es musste auch nicht teuer sein, selbst als sparsamer Mensch konnte man auf seine Kosten kommen.
Auch 1989 konnte man wieder sehen, dass das Thema Völkerverständigung eine grosse Rolle spielte und von Anfang an fest in den Fundamenten der Muba verankert war. Das thematische Hauptgastland war die neue UdSSR, die auch mit bedeutenden landestypischen Qualitätswaren unter anderem aus dem Bereich der Sport- und Konsumgüter vertreten war.
In den Neunzigern
1991 gab es Planungen zur Erweiterung der Muba-Messe. Man wollte sie um ein zusätzliches Gelände mit etwa 500.000 Quadratmetern erweitern und visierte dabei Gebiete in Deutschland und Frankreich an. Der strategische Grund bestand darin, dass man sich mit ausländischen Messen verglich, bei denen der Anteil der ausländischen Beteiligungen doppelt so hoch war. Das sollte sich ändern, also musste man expandieren. Man beabsichtigte, in den Binnenmarkt der Europäischen Gemeinschaft einzutreten, um kostspielige Zollbestimmungen und Gebühren zu umgehen. Dadurch sollte die Muba für internationale Aussteller wesentlich interessanter werden.
In den Neunzigern wollte man vor allem auch die junge Generation begeistern. 1993 war Walt Disney mit von der Partie und es wurden sogar Live-Stunts vorgerführt. Trotz der geringeren Kaufkraft der speziellen Zielgruppe war man überzeugt, dass es sich alles in allem um ein lukratives Geschäft handeln sollte. Insgesamt kamen 500.000 Besucher.