Muba ist zum einen die Bezeichnung der berühmten schweizerischen Mustermesse, die zwischen 1917 und 2019 in der Stadt Basel stattfand. Zum anderen wurde der Begriff im Laufe der Jahre umgangssprachlich auch zum Synonym für das Messegelände selbst. Aus werbetechnischen Gründen entschied man sich geschickterweise, die Worte Mustermesse und Basel abzukürzen und somit quasi zu verheiraten. Die meisten Besucher kamen aus dem In- und nur ein geringer Anteil aus dem Ausland. Der größte Teil der ausländischen Besucher stammt aus den umliegenden Ländern wie etwa dem Süden Deutschlands oder aus Österreich und Frankreich.
Wann fand sie statt?
Die Muba sollte jedes Jahr aufs Neue stattfinden. Es sollte sich um eine Frühjahrsmesse mit jährlichen Turnus handeln. In den letzten Jahren fand die Messe auf dem grossräumigen Messeplatz in Basel statt. Die erste Messe im Jahr 1917 sollte aus Gründen des Mangels passender Örtlichkeiten in einem Casino und umliegenden provisorischen Räumen stattfinden.
Grund für die Erfindung?
Die Idee zur Messe entstand 1914 zu Beginn des 1. Weltkrieges aus dem Wunsch heraus, in den wirtschaftlich schlechten Zeiten die Identität der schweizerischen Bevölkerung zu festigen. Jules de Praetere, der belgische Kunstmaler, war Direktor der Gewerbeschule in Basel und wollte aktiv etwas unternehmen, um die Menschen daran zu erinnern, wer sie waren und wozu sie im Stande sind. Er wollte auf die Weise das Gemeinschaftsgefühl fördern und die Produktion steigern.
Was ist eine Mustermesse?
Der Begriff wurde zur Jahrhundertwende des 18. und 19. Jahrhunderts in Leipzig geprägt. Um 1895 sollte diese neue Form der Warenmesse etabliert werden. Bis dahin war es üblich, grösstmögliche Mengen an Warenbeständen zu den Messen zu karren und schnellstmöglich abzuverkaufen. Auf den neuartigen Mustermessen sollte es jedoch hauptsächlich darum gehen, im eher exemplarischen Stil seine Muster zu demonstrieren. Für Händler wurde so eine Möglichkeit geschaffen, eine grössere Bandbreite ihres jeweiligen Warenspektrums zur Schau zu stellen. Plötzlich ging es mehr um Diversität und weniger um Masse.
Was waren konzeptionelle Besonderheiten?
In den Anfängen der Mustermesse Basel waren nur nationale Unternehmer zugelassen. Bis 1960 gab es auch keine ausländischen Aussteller. Erst 1961 waren auch ausländische Händler vertreten. Bis dahin gab es lediglich internationale Besucher. Später wurde der Spiess umgedreht und man baute sogar ins Konzept ein, dass jedes Jahr ein anderes Land als die Schweiz in einem dafür vorgesehenen Bereich zu einem kulturellen Hauptthema ernannt werden sollte.
Welche Bedeutung hat die Muba für die Schweizer?
Als die älteste und grösste Publikumsmesse der Schweiz ist die Muba in die Geschichte eingegangen. Sie stand anfänglich für nationale Gemeinschaftlichkeit, fungierte als Leistungsschau und sollte später auch zur allgemeinen internationalen Völkerverständigung beitragen.
Sie sollte als Verbindungsglied zwischen der eigenen schweizerischen Wirtschaft und den verschiedenen interessanten wirtschaftlichen Zweigen anderer Länder der Welt fingieren. Es sollte um die Wertschätzung der eigenen Fähigkeiten und Gewerbe gehen und im späteren Verlauf Weltoffenheit symbolisieren.