Nach dem 2. Weltkrieg sollten Export und Handel hohe Priorität erhalten. Auf der Mustermesse im Jahr 1946 hatte man ganz im Zeichen der Völkerverständigung die Niederländer zum hauptthematischen Gastland erkoren. Man wollte alte bestehende Handelsbeziehungen festigen und möglichst viele neue knüpfen. Der Export in andere Länder sollte angekurbelt werden. Zu den begehrtesten Exponaten zählten zu der Zeit beispielsweise Motorräder und andere motorisierte Fahrzeuge. Die wichtigsten politischen Vertreter der Länder wurden durch die Hallen geführt, in denen man die Waren feilbot, für die die Schweizer auf der ganzen Welt seit jeher bekannt sind. Man wollte seinen Gästen der nahen und fernen Länder einen bestmöglichen Eindruck der Schweiz geben und organisierte ganz im Sinne der Gastfreundschaft eine Bootsfahrt im rheinischen Dreiländer-Eck. Der Rhein konnte dabei als symbolisches Band der Freundschaft dienen, weil der Fluss bis in die Niederlande reichte.
Muba ab 1948
In den ersten Jahren bis Dekaden nach dem Krieg waren die alljährlichen Messeveranstaltungen aufwendige und schauwerbegestalterisch hochwertige Prunkstücke für die Sinne. Natürlich ging es wie bei jeder Messe auch seinerzeit darum, seine Waren für inländische und internationale potenzielle Kunden möglichst attraktiv zu präsentieren. Aber die Messeveranstaltung Muba sollte auch immer einen Volksfest-Charakter haben, der ihr bis in die letzten Tage anhaften würde.
1955 etwa gehörten Produkte aus den Bereichen der Schneiderei, der Uhrmacher und der Haushaltwaren zum Standard-Repertoire. Es ging um Innovation und Fortschritt, weshalb auch die Maschinenbaukünste im grösseren Stil demonstriert wurden. Es gab bereits erste moderne Roboter.
Um 1961 wurde auch die Telekommunikation immer wichtiger. Die ersten tragbaren Telefone wurden vorgestellt. Ab 1963 gehörte es zum guten Ton, auf den Muba-Messen den Wohlstand der Gesellschaft darzustellen. Immer mehr sollte der technische Fortschritt in den Fokus gerückt werden. Die schweizerische Wirtschaft boomte wie nie zuvor. Entsprechend prunkvoll waren auch die Ausstellungen gestaltet.
In der neuen Rosenthal-Halle kamen 1964 mehr als 2.600 Aussteller aus insgesamt 27 verschiedenen Fachgebieten zusammen. Die Präsentationen strotzten vor Einfallsreichtum.
Auch 1965 gab es vielzählige Überraschungsmomente, und garantiert für jeden waren interessante Produkte mit dabei. Die früheren Shows waren vor allem für die Hersteller oft die beste Gelegenheit des Jahres, ihr Geschäft so richtig in Gang zu setzten. Die Mühe war seinerzeit noch wirklich sichtbar. 1969 waren unter anderem auch deutsche Industrie-Firmen vertreten, die einen eigenen Stand zum Thema Atomstrom hatten.
Man verstand es, die Gäste und Besucher immer wieder mit den sehr feinen und kleinen Dingen zu verblüffen, aber auch gleichzeitig mit monumentalen Werken zu beeindrucken. Die Muba gehörte quasi zum jährlichen weltweit sichtbaren Volksritual.